Wie funktioniert DevOps?

Wie funktioniert DevOps?

DevOps ist eine Sammlung von vielen verschiedenen Ideen, Methoden, Practices und Tools. Gut umgesetzt, kann DevOps zu einem wahren Turbo für die IT-Organisation werden.

DevOps gehört niemandem, es ist wie Open Source Software: Viele tragen dazu bei. Jeder kann DevOps nutzen und sich seine eigene Version zusammenstellen. Aber: Es gibt Anbieter, die – wie bei Open Source Software auch – fertige Distributionen bereitstellen und es Einsteigern und Fortgeschrittenen so erheblich leichter machen, eine gute und konsistente Zusammenstellung zu finden.

Ob Sie sich nun einer „Distribution“ bedienen oder sich alles individuell zusammenstellen wollen: Dieser Artikel gibt Ihnen einen Überblick über die vier wesentlichen Bereiche von DevOps, aus denen Sie sich Ihre Bausteine und Elemente zusammenstellen sollten.

Die Struktur

DevOps umfasst Ideen, Prinzipien, Methoden und Tools aus den unterschiedlichsten Quellen und Branchen. Wir wollen uns diesen mit folgender Struktur widmen:

  • Kultur & Organisation
  • Practices
  • Automation & Technologie
  • Prinzipien & übergreifende Konzepte

Kultur & Organisation

DevOps fordert und fördert eine Kultur der Zusammenarbeit und Transparenz, des Lernens und Vertrauens sowie der Eigenverantwortung und Selbstorganisation. Dies erstreckt sich auf die Mitarbeitenden ebenso wie auf die Führung. Nur mit der richtigen Kultur und den richtigen Menschen können die zahlreichen notwendigen Practices sinnvoll adaptiert und sich zu eigen gemacht werden.

Viele Unternehmen sind heute noch immer stark hierarchisch organisiert und werden in einer Art gemanagt, die Zusammenarbeit, Innovation und Automation behindert. Daher ist dies der Bereich der DevOps-Reise, der als der schwierigste und steinigste gilt.

Die Mitarbeitenden und Teams sollten

  • Selbstorganisation und Zusammenarbeit erlernen
  • Respekt und Wertschätzung für die unterschiedlichen Talente und Fähigkeiten aller Teammitglieder zeigen
  • als Team agieren: Alle für einen und einer für alle
  • Feedback fordern, geben und annehmen
  • Verantwortung übernehmen
  • sich als Teil eines Ganzen sehen und dem gemeinsamen Ziel verpflichtet sein
  • kontinuierliche Verbesserung und Lernen als etwas Normales sehen.

Das Führungspersonal sollte

  • Autonomie und gemeinsame Zielausrichtung erreichen, aber nicht alles vorsagen
  • mit Vision, inspirierender Kommunikation, Unterstützung und Anerkennung führen
  • sich ebenso in den Dienst der Sache bzw. des Zieles stellen wie jedes andere Team-Mitglied auch
  • Hindernisse beseitigen, Rahmenbedingungen schaffen und dann in den Hintergrund treten, damit das Team Raum zum Arbeiten hat.

Practices

DevOps verbindet zahlreiche Elemente aus unterschiedlichsten Quellen – allen voran aus der agilen Software-Entwicklung, dem Lean Management und dem IT Service Management. All diese Practices werden angepasst und in das Gesamtkonzept integriert.

Im Bereich der agilen Entwicklung gibt es keine spezifische Präferenz. Häufig anzutreffen sind Elemente aus Scrum, Kanban und eXtreme Programming. Darüber hinaus werden Elemente aus Design Thinking, Lean Start-Up, SAFe® und LeSS eingebunden.

Das Lean Management ist selbst eine dynamische Sammlung von Ideen und Methoden und bietet eine unzählbare Menge wertvoller Ansätze. Wiederkehrende Elemente sind das Denken in Wertströmen (Value Streams), das Optimieren des Durchflusses (Flow) durch die Reduzierung von Verschwendung und Beseitigung von Engpässen sowie die Methodik des Value Stream Mappings (VSM). Letztere ist eine leistungsfähige Methodik zur Analyse von Wertströmen und der Ableitung von Verbesserungsmöglichkeiten.

IT Service Management wiederum vereint unter einem Dach eine große Zahl von Practices, die insbesondere im Betrieb und Support der IT Services sowie in der Überführung von Changes in die Produktion von unschätzbarem Wert sind. ITIL® als weltweit am häufigsten genutztes Framework für IT Service Management bietet einen konsistenten und ganzheitlichen Ansatz zu 34 verschiedenen Practices – von der Strategie bis zum operativen Support. Die aktuelle Fassung aus dem Jahr 2019 verbindet selbst bereits viele traditionelle Herangehensweisen mit agilen Prinzipien und Lean-Kulturelementen. Insbesondere die Nutzung der Best Practices für die vorhersehbare, konsistente und effiziente Bearbeitung wiederkehrender Aufgaben im Betrieb ist von großem Wert. Denn so wird die hierfür notwendige Zeit minimiert und mehr Raum für Innovation und Kreativität geschaffen.

Automation & Technologie

Automation soll Freiräume schaffen, indem insbesondere wiederkehrende Routinearbeiten übernommen werden. So wie wir im Haushalt Geschirrspüler, Waschmaschinen und Kochautomaten nutzen, um mehr Zeit für andere Dinge zu haben, soll die Automation auch in DevOps helfen. Sie ist häufig schneller, weniger fehleranfällig, wirtschaftlicher und skalierbarer als manuelle Arbeit.

Das Ziel in DevOps ist es, alles zu automatisieren, was möglich ist. Die Bandbreite reicht vom Management der Anforderungen und Backlogs über Entwicklungs-Workflows, Code-Repositorys, Build & Test, Deployment, Monitoring und Alarmierung bis hin zur Bereitstellung von Infrastrukturen und Plattformen. Je umfassender die Automation der gesamten Deployment Pipeline und der Steuerung der Betriebsabläufe ist, desto mehr Zeit bleibt für wertvolle kreative Arbeit.

Technologien und Technologieansätze, die als ein fester Bestandteil in DevOps gelten, sind:

  • Microservices-Architektur
  • Cloud-Services (Private & Public Cloud Services; IaaS, PaaS & SaaS uvm.)
  • Container
  • Immutable Infrastructure

Prinzipien & übergreifende Konzepte

Viele verschiedene Beschreibungen existieren auch für die Prinzipien von DevOps. Inhaltlich sind die meisten sich recht ähnlich. Die „Drei Wege“ und die „Fünf Ideale“ von Gene Kim spiegeln diese Prinzipien sehr gut wider.

Die „Drei Wege“ lauten:

  • Der erste Weg: Fluss und Systemdenken
  • Der zweite Weg: Feedback-Schleifen verstärken
  • Der dritte Weg: Kultur des kontinuierlichen Experimentierens und Lernens

Die „Fünf Ideale“ lauten:

  • Das erste Ideal: Lokalität und Einfachheit
  • Das zweite Ideal: Fokus, Flow und Freude
  • Das dritte Ideal: Verbesserung der täglichen Arbeit
  • Das vierte Ideal: Psychologische Sicherheit
  • Das fünfte Ideal: Kundenorientierung

Diese beiden Ansätze beschreiben gut, was notwendig ist, um DevOps erfolgreich zu nutzen.

Mehr zu den drei Wegen finden Sie hier: https://itrevolution.com/the-three-ways-principles-underpinning-devops/

Mehr zu den fünf Idealen finden Sie hier: https://itrevolution.com/five-ideals-of-devops/

Continuous Integration und Continuous Delivery sind ebenfalls Methodensammlungen, die in enger Verwandtschaft zu DevOps stehen, auch wenn sie nicht mit DevOps gleichgesetzt werden dürfen. Darüber hinaus finden sich immer wieder Einflüsse weiterer Ansätze wie Chaos Engineering, Antifragilität, Objectives and Key Results. Diese übergreifenden Konzepte verbinden häufig Kultur, Practices und Technologie unter einem bestimmten Gesichtspunkt. Sie unterstützen Aspekte von DevOps und werden daher immer wieder erfolgreich in DevOps-Organisationen eingesetzt. Sie umfassen ihrerseits Kultur-, Verfahrens- und Technologieelemente, die einerseits sehr kompatibel zu DevOps sind, andererseits genauso wie DevOps eine ganzheitliche Herangehensweise erfordern.

Fazit:

Durch die Verknüpfung

  • der richtigen Menschen und der richtigen Kultur,
  • die hilfreiche Practices adaptieren und sich zu eigen machen und
  • diese mit den richtigen Tools und Technologien automatisieren und optimieren

erschafft DevOps eine IT-Organisation, die dauerhaft herausragende und vor allem wertschöpfende sowie innovative Leistungen erbringt.

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