Was ist Lean Six Sigma?

Die Geschichte von Six Sigma und Lean Management zeichnet den Weg zweier komplementärer Philosophien nach, die sich beide der Optimierung von Geschäftsprozessen widmen. Ihre Verbindung hat zu einer leistungsstarken Methodik geführt, die heute als Lean Six Sigma bekannt ist und weltweit in Unternehmen verschiedenster Branchen Anwendung findet.

Six Sigma: Die Ursprünge von Six Sigma lassen sich auf die 1980er Jahre zurückführen, als es von Motorola in den USA entwickelt wurde, um die Qualität ihrer Produktionsprozesse zu verbessern. Der Fokus lag darauf, die Variabilität in den Prozessen zu minimieren und die Fehlerquote zu reduzieren, um nahezu perfekte Produkte und Dienstleistungen zu erreichen. Die Methodik nutzt statistische Werkzeuge und Techniken für die Datenanalyse, um Ursachen von Fehlern zu identifizieren und zu eliminieren. Der Erfolg von Motorola inspirierte andere Unternehmen, darunter General Electric, die Six Sigma in den 1990er Jahren unter der Leitung von CEO Jack Welch zu einem zentralen Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie machten.

Lean Management: Lean Management, auch bekannt als Lean Thinking oder Lean Production, hat seine Wurzeln im Toyota Production System (TPS), das nach dem Zweiten Weltkrieg in Japan entwickelt wurde. Ziel war es, Verschwendung (japanisch: "Muda") zu eliminieren und Prozesseffizienz zu maximieren, um auf Kundenbedürfnisse schneller und mit höherer Qualität zu reagieren. Die Prinzipien von Lean umfassen die kontinuierliche Verbesserung (Kaizen), die Optimierung des Arbeitsflusses und die Maximierung des Wertes für den Kunden bei gleichzeitiger Minimierung von Verschwendung.

Die Verbindung von Six Sigma und Lean Management: Die Verschmelzung von Six Sigma und Lean Management zu Lean Six Sigma erfolgte in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren, als Unternehmen erkannten, dass die Kombination der beiden Ansätze eine noch wirksamere Strategie für die Verbesserung von Geschäftsprozessen darstellt. Während Six Sigma sich auf die Reduzierung von Fehlern und Variabilität konzentriert, zielt Lean Management auf die Eliminierung von Verschwendung und die Beschleunigung der Prozesse ab. Gemeinsam bieten sie einen umfassenden Rahmen für die Prozessoptimierung, der sowohl die Effizienz als auch die Qualität verbessert.

Lean Six Sigma verbindet somit die datengetriebene, analytische Tiefe von Six Sigma mit der Flexibilität und Geschwindigkeit von Lean Management, um Unternehmen zu ermöglichen, ihre Prozesse zu optimieren, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und einen nachhaltigen Geschäftserfolg zu erzielen. Diese Synergie hat Lean Six Sigma zu einem wertvollen und weit verbreiteten Ansatz in der globalen Geschäftswelt gemacht, der kontinuierliche Verbesserung und operative Exzellenz in den Mittelpunkt stellt.

Die Zertifizierungen

• Lean Six Sigma ist eine bewährte Methodik, die auf die Verbesserung der Unternehmensleistung durch systematische Prozessoptimierung und Reduzierung von Verschwendung und Variabilität abzielt. Es kombiniert die Prinzipien von Lean Management, welche auf die Minimierung von Verschwendung innerhalb eines Prozesses fokussieren, mit den statistisch untermauerten Werkzeugen und Techniken von Six Sigma, die darauf abzielen, die Prozessqualität durch die Eliminierung von Fehlern zu maximieren.
• Yellow Belt: Die Lean Six Sigma Yellow Belt Zertifizierung ist der Einstiegspunkt für Individuen, die grundlegende Kenntnisse über Lean Six Sigma Methoden erlangen möchten. Yellow Belts lernen die Grundprinzipien von Lean Six Sigma kennen und wie diese zur Identifizierung und Lösung von Problemen beitragen können. Sie sind oft Teammitglieder in Projekten, die von Green oder Black Belts geleitet werden, und unterstützen bei der Datensammlung und -analyse sowie bei der Implementierung von Verbesserungsstrategien
• Green Belt: Die Green Belt Zertifizierung richtet sich an diejenigen, die tiefer in die Lean Six Sigma Methodik eintauchen möchten. Green Belts erhalten eine umfassende Ausbildung in den Werkzeugen und Techniken von Lean Six Sigma und sind in der Lage, mittelgroße Projekte eigenständig zu leiten. Sie analysieren und lösen Qualitätsprobleme und arbeiten an der Verbesserung von Prozessen, um Effizienz und Kundenzufriedenheit zu steigern. Green Belts dienen auch als Mentoren für Yellow Belts und unterstützen Black Belts bei komplexeren Projekten
• Black Belt: Black Belts sind Experten in der Lean Six Sigma Methodologie und führen große und komplexe Projekte. Sie verfügen über tiefgehende Kenntnisse der statistischen Analyse, Projektmanagement und sind geschult in Führungskompetenzen, um Teams effektiv zu leiten und Veränderungen im Unternehmen voranzutreiben. Black Belts identifizieren strategische Möglichkeiten, leiten cross-funktionale Teams und tragen durch ihre Projekte direkt zur finanziellen Leistung und zum strategischen Erfolg des Unternehmens bei. Sie agieren auch als Mentoren und Trainer für Green und Yellow Belts, fördern die Verbreitung von Lean Six Sigma im Unternehmen und helfen, eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu etablieren

Lean Six Sigma ist nicht nur ein Werkzeugkasten statistischer und analytischer Techniken; es ist eine Philosophie und ein Rahmenwerk, das auf die Schaffung von Wert für den Kunden durch kontinuierliche Verbesserung abzielt. Durch die Anwendung von Lean Six Sigma können Unternehmen nicht nur ihre Prozesseffizienz und -qualität verbessern, sondern auch eine nachhaltige Kultur der Exzellenz schaffen, die Mitarbeiter auf allen Ebenen einbezieht und ermächtigt. Die Zertifizierungen von Lean Six Sigma bieten eine strukturierte Entwicklungsbahn für Fachleute, die ihre Karriere vorantreiben und einen messbaren Impact auf die Leistung ihres Unternehmens haben wollen.