Scrum ist einfach – auf dem Papier. Doch in der Praxis zeigt sich schnell: Zwischen Daily, Sprint und Backlog lauern einige Herausforderungen, die Teams ausbremsen können. Die gute Nachricht: Viele dieser Stolpersteine sind bekannt – und lassen sich mit dem richtigen Mindset und einem klaren Verständnis des Frameworks gezielt umgehen.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche typischen Fehler Scrum-Teams in der Praxis begegnen und wie Sie diese proaktiv vermeiden.
1. Scrum als starres Regelwerk verstehen
Der Stolperstein: Einige Teams nutzen Scrum wie ein klassisches Vorgehensmodell mit festen Abläufen, aber ohne die zugrunde liegende Denkweise. Das führt oft zu Frust und ineffizienter Umsetzung.
So lösen Sie das: Scrum ist ein Rahmen, kein starres Korsett. Es lebt von Selbstorganisation, Offenheit und kontinuierlicher Verbesserung. Wer nur die Events durchführt, aber den agilen Gedanken nicht lebt, vergibt Potenzial.
2. Unklare Rollenverteilung
Der Stolperstein: Scrum Master, Product Owner und Entwicklungsteam in der Theorie klar. In der Praxis werden Rollen oft vermischt, nicht anerkannt oder gar nicht besetzt.
So lösen Sie das: Sorgen Sie für klare Rollendefinitionen und Verantwortlichkeiten. Der Product Owner priorisiert, der Scrum Master unterstützt das Team, das Team liefert. Jede Rolle ist entscheidend – und sollte mit entsprechendem Empowerment ausgestattet sein.
3. Kein echtes Commitment im Team
Der Stolperstein: „Das Ziel klingt gut, aber wir wissen eh, dass es sich noch ändert“ – solche Aussagen zeigen, dass das Team nicht wirklich hinter dem Sprintziel steht.
So lösen Sie das: Erarbeiten Sie Sprintziele gemeinsam, achten Sie auf realistische Planung und fördern Sie eine Kultur, in der das Team Verantwortung übernimmt. Das schafft Identifikation und Motivation.
4. Fehlende Transparenz
Der Stolperstein: Es wird gearbeitet, aber niemand weiß genau, woran. Stakeholder fühlen sich ausgeschlossen, das Team verliert die Orientierung.
So lösen Sie das: Nutzen Sie Scrum-Elemente wie das Daily, das Review und ein gut gepflegtes Sprint Backlog, um Transparenz zu schaffen. Visualisierung und offene Kommunikation sind essenziell für agilen Erfolg.
5. Kein Raum für Retrospektiven
Der Stolperstein: Wenn die Retrospective regelmäßig ausfällt oder zur Pflichtveranstaltung wird, geht ein zentrales Element von Scrum verloren: Lernen und kontinuierliche Verbesserung.
So lösen Sie das: Schaffen Sie einen sicheren Rahmen, in dem das Team ehrlich reflektieren kann. Halten Sie Verbesserungen fest und setzen Sie gezielte Maßnahmen um. Kleine Schritte bringen nachhaltige Wirkung.
Scrum braucht Haltung – nicht nur Methoden
Viele Stolpersteine entstehen nicht aus bösem Willen, sondern aus Unsicherheit, fehlender Erfahrung oder zu hohem Erwartungsdruck. Wichtig ist, Scrum nicht nur als Methode, sondern als Arbeits- und Denkweise zu verstehen – mit klaren Rollen, Prinzipien und regelmäßigem Austausch.
Organisationen, die das verinnerlichen, erleben Scrum nicht als Hürde, sondern als Motor für Produktivität und Zusammenarbeit.
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