Mein Weg im Projektmanagement: PRINCE2® Zertifizierungen

Häufig werde ich in meinem Freundeskreis auf meinen aktuellen Beruf angesprochen und gefragt, ob ich bestimmte Trainings für ihren Karriereweg empfehlen könnte. Nicht selten fällt in solchen Gesprächen die Frage: „Du, Moritz, sag mal … Wenn ich mich im Bereich Projektmanagement zertifizieren lassen möchte, was kannst du mir da empfehlen?“

Eine allgemeine Antwort, die zu jedem passt, kann ich darauf leider nicht geben. Jeder verfolgt in seinem Berufsleben eine andere Entwicklung und individuelle Ziele. Aber einen Einstieg im großen Zertifizierungsdschungel zu finden, ist im Projektmanagement meiner Meinung nach recht simpel. Zunächst gilt nämlich: Egal ob Führungskraft oder Mitarbeiter, das Grundlagenwissen braucht jeder. Heute erzähle ich von meinen Zertifizierungen und der dahinterstehenden Lernintention.

Eine gemeinsame Sprache finden: Die PRINCE2 Foundation Zertifizierung

Ich stand vor einigen Jahren im Alter von 25 selbst vor der Frage: Wie kannst du dein Wissen im Bereich Projektmanagement vertiefen? Zwar hatte ich schon in Projekten gearbeitet, tat mich aber schwer, wenn es um das einheitliche Wording oder die klaren Vorgehensweisen innerhalb des Projektalltags ging. Was meine ich damit? Ich hatte das Gefühl, dass viele ihr eigenes „Ding“ machten. Unterschiedliche Wordings wurden genutzt. Rollenbeschreibungen waren von Projekt zu Projekt unterschiedlich. Unternehmensstandards wurden nach Lust und Laune angepasst. Kommunikationswege waren mühselig und demotivierend. Mein Glück: Ich war nicht die einzige Person, die sich sehr schwergetan hat. In dem Sinne und durch das Feedback, das unsere Führungskraft bekommen hat, haben wir Mitarbeiter die Möglichkeit bekommen, eine Schulung zu besuchen, um zielführend in der Organisation eine gemeinsame Sprache zu sprechen.

Die erste Frage, die ich dazu meiner Führungskraft gestellt habe, war: „Nimmst du auch an der Schulung teil?“

Die Antwort lautete: „Ja klar. Ich habe auch schon etwas gefunden, um uns eine theoretische Grundlage zu geben.“

Moritz: „Erzähl! Was hast du gefunden und warum gerade diese Schulung?“

Führungskraft: „PRINCE2 ist eine Projektmanagementmethode, die wir als Führungskräfte gemeinsam mit den Mitarbeitern erlernen möchten. Ziel ist es, eine gemeinsame Sprache zu sprechen. Das lernen wir in der PRINCE2 Foundation.“

Genau das ist eine Zielsetzung, die aktuell in Projekten sehr häufig genannt wird: ein gemeinsames Verständnis mit der dazu passenden gemeinsamen Sprache. Beides zusammen soll zu weniger Reibungsverlusten zwischen den Prozessen führen. Klarere Kommunikationswege helfen eben dabei, den Projektalltag zu erleichtern.

Motivierter Start: Die erste Schulung

Wenige Wochen später konnte ich gemeinsam mit einigen Kollegen eine zweitägige PRINCE2 Schulung mit anschließender Prüfung besuchen. Meine Erwartungen und Hoffnungen waren groß. Endlich einen Weg gezeigt bekommen, den nicht nur ich, sondern so viele wie möglich im Unternehmen umsetzen können! Die Schulung an sich war sehr theoretisch und inhaltlich sinnvoll strukturiert. Hat es mich gestört, zwei Tage lang die Theorie zu pauken? Nein, gar nicht. Unser Ziel war es, die Grundlagen zu erlernen und eine passende PRINCE2 Zertifizierung zu bekommen. Das schafften wir zum Glück alle: In einer 60-minütigen Prüfung auf Deutsch beantworteten wir reine Wissensfragen anhand dessen, was wir im Training gelernt hatten.

Danach konnten wir motiviert und selbstbewusst das Erlernte in unsere Organisation tragen. Wir fingen an, klare Rollenbeschreibungen aufzusetzen. Unser Wording wurde angepasst und immer mehr Führungskräfte und Mitarbeiter besuchten ebenfalls die PRINCE2 Schulung. Nachdem wir es geschafft hatten, unsere gesamte Abteilung zu schulen, hatten wir zwar alle das gleiche theoretische Wissen, konnten aber bei der Umsetzung der Methode in die Praxis nicht wirklich überzeugen. Eine häufig gestellte Frage war: „Und wie machen wir das jetzt?“ Die PRINCE2 Foundation hatte uns einen Überblick gegeben und uns gesagt, was wir tun sollen – aber nicht wie. Das erfuhren wir glücklicherweise in einer Anschlussschulung.

Alles für die Praxis: Die PRINCE2 Practitioner Zertifizierung

Die Schulung zum PRINCE2 Practitioner dauerte drei Tage und vermittelte uns genau das, was wir in der Praxis benötigen. Wir erlebten Hilfsmittel und Techniken, wie wir die erlernte Theorie aus der Foundation in der Praxis anwenden können. Dazu begleiteten wir in Gruppenarbeiten und anhand eines echten Szenarios ein gesamtes Projekt. Dabei mussten wir Standards, Register, Projektpläne, Business Cases und vieles mehr erstellen. Was mir persönlich am meisten gebracht hat, war dabei der Austausch mit Teilnehmern aus anderen Unternehmen. Da wir in verschiedene Gruppen eingeteilt wurden, konnte ich Praxiserfahrungen von anderen Teilnehmern und Kollegen aufnehmen und guten Input für mein tägliches Projektleben mitnehmen.

Abgeschlossen wurde das Training wieder mit einer Prüfung. Einfach war die nicht: Wir bekamen 2 ½ Stunden Zeit, um insgesamt 68 szenariobasierte Multiple-Choice-Fragen zu bearbeiten. Ich glaube, ich hatte zum Schluss 75 % der Punkte erreicht (zum Bestehen braucht man 55 %) – und war überglücklich. Nach zwei Schulungen im Abstand von zwei Wochen (ich hätte auch beide Schulungen innerhalb einer Woche machen können), zwei offiziellen PRINCE2 Zertifizierungen und bewaffnet mit dem originalen Handbuch von PRINCE2 fühlte ich mich gut vorbereitet für unsere zukünftigen Projekte.

Ein Blick in die agile Welt: PRINCE2 Agile

2017 wechselte ich meinen Arbeitgeber und war nun Teil der SERVIEW. Nach vielen klassisch geführten Projekten wollte ich nun etwas Neues. Das Thema „Agil“ rückte immer mehr in den Vordergrund und ich wollte wissen, was genau dahintersteckt. Ich traute mich aber noch nicht ganz, meinen sicheren Projektmanagementhafen zu verlassen und war froh zu sehen, dass es auch eine agile PRINCE2 Zertifizierung gibt. SERVIEW gab mir die Möglichkeit, mich in diesem Bereich weiterzubilden. Da ich die klassische PRINCE2 Ausbildung schon bestanden hatte, konnte ich mit der „Agile Bridge“ mein Wissen im agilen Bereich stärken. Drei Tage Training brachten mir die agilen Ansätze in Verbindung mit klassischem Projektmanagement näher. Innerhalb des Trainings wurden agile Frameworks und Methoden wie Scrum und Kanban vermittelt. Ich dachte zuvor, dass eine Kombination von klassisch und agil nicht möglich sei. PRINCE2 Agile konnte mich verständlich und strukturiert eines Besseren belehren. Auf die Schulung folgte natürlich wieder eine Prüfung: 2 ½ Stunden Zeit für 50 szenariobasierte Multiple-Choice-Fragen auf Deutsch.

„Angefixt“: Weitere agile Trainings

Nach dem Training war ich „angefixt“ und wollte mehr über die Kombinationsmöglichkeiten von klassischen und agilen Vorgehensweisen erfahren. Ich musste mehr über die Frameworks und Methoden wissen, die im Training gezeigt wurden. Ich ließ nicht viel Zeit vergehen und suchte mir direkt je ein Scrum- und Kanban-Training. Beide absolvierte ich innerhalb einer Woche. Warum ich das tat? Ich wollte nicht nur an der Oberfläche kratzen. Ich wollte erfahren, wie agiles Arbeiten innerhalb eines klassisch organisierten Projekts funktioniert. Worauf muss geachtet werden? Welche neuen Rollen gibt es? Welche Arbeitstechniken sind neu für mich? Ich bin froh, diese beiden Trainings besucht zu haben und zwei weitere Zertifikate zu besitzen.

Dank meiner klassischen Projektmanagementerfahrungen wusste ich, dass es sehr wichtig ist, ein klares Verständnis von den Zielen im Projekt zu haben und ebenfalls zu wissen, welche Sprache gesprochen wird. Durch die Zertifizierung im agilen Bereich konnte ich bei meinem neuen Arbeitgeber sehr schnell in die Praxis einsteigen. Ich war flexibel in der Einsatzplanung, da ich klassisches Projektmanagement verstanden hatte und anwenden konnte. Das Gleiche galt nun auch für die agilen Ansätze, obwohl meine Praxiserfahrungen zunächst noch sehr gering waren.

Fazit: Mein Weg war richtig für mich

Ich würde meinen Weg noch einmal genauso durchlaufen. Spannend ist, dass PRINCE2 uns mehrere Möglichkeiten vorgibt, die uns im klassischen, aber auch im agilen Bereich unterstützen können. Möchten Sie ein grundlegendes theoretisches Verständnis aufbauen, empfehle ich die PRINCE2 Foundation Zertifizierung. Möchten Sie wissen, wie Sie theoretisches Wissen aus dem klassischen Projektmanagement in die Praxis übertragen können, ist die Weiterbildung zum PRINCE2 Practitioner sehr hilfreich. Baut Ihr Unternehmen gerade auf hybride Vorgehensweisen oder finden Sie für sich den agilen Ansatz interessanter? Dann werfen Sie einen Blick in PRINCE2 Agile.

Wie in vielen Bereichen im Leben ist wichtig: Sie sollten wissen, was Sie wollen, und was Ihnen von Nutzen ist. Setzen Sie sich vorab damit auseinander, welche Trainings und Weiterbildungsmöglichkeiten Sie ansprechen. Gerne zeige ich Ihnen den Weg, der Ihnen in Ihrer Karriere weiterhilft. Vereinbaren Sie einfach einen Termin über den Button auf der rechten Seite und lassen Sie sich zur PRINCE2 Zertifizierung beraten!

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